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Radiosondierung

MeteoSchweiz führt zweimal täglich Radiosondierungen mit Wetterballonen durch. Damit werden wichtige meteorologische Werte der Atmosphäre bis in grosse Höhen gemessen. Die Ergebnisse der aktuellen Sondierungen werden als Datenfiles wie auch als Grafiken zur Verfügung gestellt.

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Bei Radiosondierungen werden Luftdruck, Temperatur und Feuchtigkeit gemessen. Die mit einem Wetterballon in die Höhe getragene Radiosonde erfasst zudem die exakte Position, woraus sich Höhe, Windgeschwindigkeit und Windrichtung ermitteln lassen. Die auf diese Weise gewonnenen Daten sind für Wettervorhersagen und Klimaforschung von grosser Bedeutung.

Von der Sondierungsstation in Payerne lässt MeteoSchweiz zweimal täglich einen Wetterballon aufsteigen. Darüber hinaus werden spezielle Sondierungen durchgeführt, um zusätzliche Parameter wie Ozon- oder Aerosolkonzentrationen zu ermitteln. Die Operateure von MeteoSchweiz führen zudem Forschungsflüge durch, wobei mehrere Sonden am gleichen Ballon befestigt werden. Die erfassten Messwerte können so miteinander abgeglichen und qualitativ überprüft werden und lassen sich zurückverfolgen.

Radiosondierungsdaten von MeteoSchweiz

Die während des Aufstiegs der Sonde gesammelten Daten werden per Funk an die Empfangsstation in Payerne übermittelt und in die Datenbank von MeteoSchweiz übernommen. Die Ergebnisse der letzten Sondierungen werden hier als Grafiken (Emagramme) oder als dekodierte Datenfiles veröffentlicht. Dabei stehen auch kombinierte Darstellung mit Sondierungen aus dem angrenzenden Ausland zur Verfügung.

Für professionelle und wissenschaftliche Anwendungen können Radiosondierungen in hoher Auflösung bezogen werden. Über die MeteoSwiss-App stehen Emagramme für die Luftfahrt zur Verfügung (kostenpflichtig).

Emagramme veranschaulichen die verschiedenen Prozesse in der Troposphäre. Der Fachbegriff setzt sich aus den drei Worten Energie, Massen und Diagramm zusammen. Die Grafik enthält höhenabhängige Angaben zu Temperatur, Feuchtigkeit, Luftdruck und Wind.

Weltweites Netz von Sondierungsstationen

Es gibt über 600 Stationen für die aerologische Sondierung, die über die gesamte Erde verteilt sind. An diesen Stationen finden simultan alle zwölf Stunden Sondierungen statt. Die so ermittelten Informationen werden allen nationalen Wetterdiensten zur Verfügung gestellt. Dort werden sie auf den Höhenwetterkarten eingezeichnet und analysiert sowie für die Initialisierung der Wetterprognosemodedelle benutzt. Rund 170 dieser Stationen erfüllen strengere Anforderungen und dienen zur langfristigen Klimaüberwachung. Die aerologische Station in Payerne ist Teil eines weltweiten Netzes von Referenzstationen für die Klimaüberwachung (GRUAN-GCOS Reference Upper-Air Network).

Radiosonden enthalten diverse Messinstrumente, einen Radiosender sowie einen Empfänger:

  • Messinstrumente: Die Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren sind darauf optimiert, die bestmögliche Messqualität zu erzielen. Höhe und Position der Sonde werden durch einen GPS-Sensor erfasst. Der atmosphärische Druck wird über die geopotentielle Höhe berechnet. Die verwendeten Sensoren werden jede Sekunde ausgelesen, die vertikale Distanz zwischen zwei Messungen beträgt etwa 5 Meter.
  • Radiosender: Neben den Messinstrumenten befinden sich ein Radiosender sowie eine Batterie für die Speisung der Elektronik im Gehäuse der Sonde.
  • Empfänger: Für den Empfang der Signale der Radiosonden wird ein für die Meteorologie reserviertes Frequenzband von 401 - 406 MHz benutzt. Mit Hilfe der GPS-Information der Radiosonde kann die Empfangsantenne optimal zur Radiosonde ausgerichtet werden.

Wer im Gelände eine Sonde entdeckt, wird gebeten, diese mitzunehmen. Ein Etikett auf der Sonde verweist auf eine Internetadresse mit einer Anleitung für die Rücksendung der aufgefundenen Sonde an MeteoSchweiz beziehungsweise für die Wiederverwertung ihrer Bestandteile.

Diese Anleitung ist auch als Merkblatt abrufbar: