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Rekordniederschläge und grosse Wärme in den Alpen im Winterhalbjahr 2023/24

MeteoSchweiz-Blog | 12. Juni 2024
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Im Alpenraum von Deutschland, Österreich und der Schweiz waren mit Ausnahme von November alle Monate des Winterhalbjahres 2023/2024 wärmer als das vieljährige Mittel. Rekordmild war insbesondere der Februar. Vielerorts gehörte das vergangene Winterhalbjahr auch zu den nassesten. In hohen Lagen akkumulierten sich zum Schluss grosse Schneemengen.

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Das aktuelle Alpenklimabulletin wird vom Deutschen Wetterdienst, GeoSphere Austria und MeteoSchweiz herausgegeben und bietet einen Einblick in die Wetterereignisse zwischen November 2023 und April 2024 im Alpenraum.

Eines der niederschlagreichsten Winterhalbjahre

Die Monate November und Dezember brachten auf der Alpennordseite Niederschläge im Rekordbereich. Bereits zur Novembermitte erreichten die Mengen schon die monatlichen Referenzwerte oder übertrafen diese lokal um das Doppelte. Der Säntis verzeichnete mit 773 mm den nassesten Monat seit Beginn der Messreihe im Jahr 1882. Auch die Allgäuer Standorte Immenstadt-Reute und Balderschwang haben jeweils mit 393 mm bzw. 555 mm ihre bisherigen Rekorde gebrochen. In Österreich wurde an zumindest 36 Wetterstationen ein neuer Novemberrekord aufgestellt, der Schwerpunkt lag dabei in Vorarlberg und Nordtirol. Auch Dezember und Januar war nördlich des Alpenhauptkamms verbreitet zu nass.

In den Monaten Februar und März lag der Niederschlagsschwerpunkt südlich des Alpenhauptkammes. Im Februar erreichten die Niederschlagsanomalien im Tessin, in Graubünden sowie im österreichischen Südalpenraum Anomalien von +50 bis +150 %. Im März gingen im gesamten schweizerischen Alpenteil und in Vorarlberg sowie in Teilen der östlichen Alpensüdseite grosse Niederschlagsmengen nieder. Im Wallis, Berner Oberland, Tessin und den südlichen Teilen Graubündens und stellenweise in Osttirol und Kärnten summierte sich, verglichen mit dem Klimamittel, 100 bis zu 300 % mehr Niederschlag.

In diesem Winter lag die Schneefallgrenze aufgrund der Wärme oft über 1500 m. Dementsprechend war die Freude von Ende November und in den ersten Dezembertagen nur von kurzer Dauer, als es bis in tiefe Lagen schneite. Nach einem kontinuierlichen Rückgang der Schneedecke, sorgten die intensiven Niederschläge im letzten Februardrittel und im März in den Hochgebirgsregionen wieder für einen deutlichen Schneezuwachs. Auch im April gab es noch einmal Schnee. Dies führte zum Ende des Winterhalbjahrs vorübergehend an Standorten um 1000 Meter oder höher zu überdurchschnittlichen Schneehöhen.

Wärmster Februar seit Messbeginn

Mit Ausnahme des Novembers in Hochlagen waren alle Monate des Winterhalbjahres 2023/24 wärmer als die Referenzperiode 1991-2020.

Der Februar 2024 stach als wärmster Monat seit Beginn der Aufzeichnungen hervor. Im Februarmittel lag die Temperatur im Alpengebiet der drei Länder 5,1 °C über dem vieljährigen Durchschnitt 1991-2020. An einigen Stationen wurden sogar Abweichungen über 6 °C registriert, z.B. in Oberstdorf (DE) mit 6,5 °C. Lediglich im Hochgebirge waren die Temperaturen nicht ganz so extrem, z.B. am Sonnblick (AT, 3109 m ü. M.) und auf dem Patscherkofel (AT, 2251 m ü. M.) wurden neue Februarrekorde knapp verpasst. Das Jungfraujoch (CH, 3571 m ü. M.) registrierte +3,2 °C und Rang 7 für den Februar.

Auf der Alpensüdseite stieg die Februarwärme lokal massiv über das bisher Bekannte. So lag der Monat in Poschiavo (CH) 1,6 °C über dem früheren Höchstwert vom Februar 2020.

In den Niederungen gab es kaum Frost, an manchen Orten fiel die Lufttemperatur nie unter den Gefrierpunkt, so z.B. in St. Gallen (CH) auf über 770 m Höhe, wo in einem durchschnittlichen Februar 18 Frosttage zusammenkommen.

Wiederkehrende Saharastaubereignisse

Im Winterhalbjahr 2023/2024 traten vermehrt Saharastaubereignisse auf. Insbesondere Ende März und Anfang April war der gesamte zentrale und östliche Alpenraum davon betroffen.

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